DEADFALL
LE GRAND GUIGNOL, was übersetzt
soviel wie "Das große Kasperle" bedeutet, ist
auch der Name eines einzigartigen Theaters in Paris, das Mitte
des 20. Jahrhunderts seine Pforten schließt, und es steht
darüber hinaus für trivial-groteske Horrorstücke.
Und genau so eine groteske Stimmung verbreiten die Luxemburger
schon mit dem Intro Cirqvs, welches schon an eine theatralische
Freakshow erinnert.
Diese Stimmung zieht sich durch das ganze Album. Sänger
Phillips Stimme hat eine schier umheimlich wirkende Wandlungsfähigkeit,
geht sie von Flüstern und gesprochenen Vocals über
Grunzen bis zu wahnsinnig, verzweifelten Lachen über. Doch
nicht nur stimmlich sondern auch vom Tempo wird alles von totaler
Stille bis wirklich flotten Parts geboten. Über die ganze
CD hinweg dominieren Keyboard und klassische Einlagen, unter
anderem auch Operngesänge, wobei aber auch Bass und Gitarre
nicht vernachlässigt werden.
LE GRAND GUIGNOL ist eine Band die einen ganz eigenen Stil gefunden
hat. Trotz gelegentlicher Operngesänge ist hier ein Vergleich
mit Bands wie z.b. NIGHTWISH völlig unangebracht, bewegen
sich LE GRAND GUIGNOL auf einem technischem Niveau was den Horizont
von den meisten "Keyboard mit bisschen Klassik Bands"
weit überschreitet.
"The Great Maddening" ist ein gut durchdachtes und
mit viel Herzblut erabeitetes Album. Ein Genre zu finden welches
wirklich dazu passt ist sehr schwer, ist der Stil doch zu eigen.
Ein leichten Einstieg wird dem Hörer trotzdessen geboten.
Von Anfang bis Ende ist man durchgehend gut unterhalten. Ein
Geheimtipp auch für die, die sich eher im weniger melodischen
Bereich bewegen, handelt es sich hier einfach um ein wirklich
gutes Stück Musik.
JanJan
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