METAL HAMMER
Bei Le Grand Guignol handelt
es sich um die Luxemburger Vindsval, welche sich im Laufe des
letzten Jahres umbenannten. THE GREAT MADDENING stellt das zweite
Werk des Quintetts dar, welches immerhin seit 2001 in der Mache
war und nun über das eigens gegründete Label Maddening
Media erscheint. Bei soviel Irrsinn in der Namenswahl verwundert
nicht, dass es hier recht, nun ja, ungewöhnlich zugeht.
Die größte musikalische Parallele besteht zweifellos
zu Arcturus – doch die Finesse, mit welcher die Norweger
zwischen Stimmungen zu pendeln vermögen, ist hier leider
nicht adäquat ausgeprägt. Zwar ist THE GREAT MADDENING
auch alles anderes als Standardware und aus spieltechnischer
Sicht durchaus überzeugend. Aber mit zunehmender Spielzeit
wird immer deutlicher, dass es den Songs vergleichsweise an
Ausdrucksstärke mangelt, und der Gesang ebenfalls nicht
mit einem Garm oder Simen mithalten kann. Doch schade ist, dass
es der Band selbst mit Sänger Philip Breuers stimmlicher
Black Metal-Anleihen und der damit prädestinierten Atmosphärik
letztendlich im Gesamtkontext nicht gelingt, die partiell genutzte,
düstere Schwere ihrer Vorbilder zu erreichen. Was nicht
heißen soll, dass diese Scheibe enttäuschen würde;
doch trotz der langen Entstehungszeit hat man das Gefühl,
das die Songs nicht konsequent genug auf den Punkt gebracht
wurden. Dennoch, für Freunde ausgefallener Musik (Diabolical
Masquerade wäre beispielsweise eine der Bands, die als
weitere Inspiration gedient haben könnte) ist dies eine
lohnende Anschaffung. Je nach persönlicher Präferenz
für den Einen wohl vier, den Anderen sechs Punkte wert…
mit der goldenen Mitte liegt man im Zweifelsfall richtig.
Martin Wickler
back