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"The Great Maddening" - CD



"Imperium Grotesque" - CD

METAL ROXX

LE GRAND GUIGNOL heißt die Band deren CD mit dem Titel „The Great Maddening“ sich gerade in meinem CD-Player dreht. Es ist das Debütalbum der Luxemburger, deren Mach-Art einfach völlig anders ist. Sie lassen ihrer Kreativität freien Lauf und daher kann ich sie auch nicht genau in eine Schublade stecken – was ja nicht schlimm ist. Sie vereinen brachiale, todesmetallische Extrem Metal - Klänge, als auch epische Passagen. Man darf also auf diese Vielfalt gespannt sein. Einigen dürfte die Band Vindsval bekannt sein, aus welcher LE GRAND GUIGNOL entstanden sind.

Den Anfang macht „Cirqvs L.“. Ein (fast) normales Intro. Nur der Beginn hört sich nach einer verwirrten Blaskapelle an, ehe satte Gitarren einsetzen. Somit klingt das in meinen Ohren schon anders. Weiter zum nächsten Song mit dem Namen „Degenesis(Amor & Seuche)“. Der Beginn ist recht dramatisch, mit Keyboard und einer Erzählerstimme, die das Stück einleiten. Man merkt hier sofort den epischen Einfluss. Super Rhythmus der mit den aggressiven Vocals super harmoniert. Die eingespielten „Blasinstrumente“ verleihen dem Song zusätzliche Stimmung, die auch durch Tempowechsel erzeugt wird. Klasse Song! Mit Klavierklängen und einer Flüsterstimme beginnt „Dimension Canvas“. Danach setzen wieder die Gitarren ein und vereinen sich mit Gesang und den Keys zu einer epischen Hymne. Dieser Titel ist so vielseitig das es eine wahre Freude ist und man ständig die Repeat-Taste drücken könnte. Mit “Mens insana in corpore insano“ geht es weiter. Auch er beginnt mit Tastenanschlägen und einer Wisperstimme die leicht wahnsinnig klingt. Es folgen Gitarren die nach Heavy Metal klingen. Ein eher ruhiger Song mit sehr schönen Cantus. Der Gesang ist auch clean, wobei auch wieder gesprochene Passagen enthalten sind. Die Keys erzeugen hier sehr viel Atmosphäre und übernehmen bei diesem Track die Hauptarbeit. Ein guter Song der zum Teil mit vielen kleinen Details überrascht und damit auch überzeugt. Ich komme nun zu einem Titel, welcher auch als Video-Clip vertreten ist - „Madness and her thousand young“. Er beginnt mit Synthklängen und abgehackten Riffs, um dann in eine super Tonfolge, die mit einer Frauenstimme unterlegt wird, übergeht. Vom Rhythmus her könnte man da teilweise glatt dazu tanzen – wenn ich nicht nur so ein Tanzmuffel wäre *g*. Wie wär’s mit einer Humppaeinlage für alle Tanzwütigen? Auch das Video ist sehr gut produziert und bringt das gehörte gut in Ton und Bild rüber. Auch „The healing process“ kommt erstmal mit den Keys und dem leisen Chor sehr episch rüber um kurz darauf los zu brechen. Ein ziemlich schneller Song der von Anfang an überzeugt. Diesen Song muss man gehört haben und dass nicht nur ein mal. Einfach super! Der Song wird in meine persönliche Hall of Fame aufgenommen. Es folgt „Finis coronat opus“. Er beginnt mit einem gemischtem Chor und Spinettklängen. Auch dieser Song reißt einen sofort mit, wobei mir die Stimme des Sängers sehr gut gefällt. Hier wird er noch von einer opernhaft klingenden weiblichen Stimme leicht unterstützt und zwischendurch wird immer wieder mal das Tempo herausgenommen damit man mal verschnaufen kann. Ein weiterer sehr guter Track....bis jetzt ist es ein Hammeralbum, anders kann man es nicht ausdrücken. Ohne jegliches Vorspiel bricht „Who brought forth myself“ aus den Boxen. Auch dies ist ein Tack der schnelleren Sorte, der diesmal auch mit schönen Flötenspiel untermalt wird. Super Melodien die einfach hängen bleiben müssen. Mit einer Art Marsch in die Schlacht beginnt mit Trommel und Keyboard „Alsuntia“, welches nur ein 2minütiges Zwischenstück ist und super den folgenden Song „Lucilinburhug“ einleitet. Es setzen sehr bald ein treibender Rhythmus und der aggressive Gesang ein. Schöne Melodienführung. Kann mir gut vorstellen, dass dieser Song vor allem live super ankommen könnte. Der Refrain besteht aus einem Männerchor der dem Refrain das I-Tüpfelchen aufsetzt. Ich glaub ich drücke noch ein paar Mal die Repeat-Taste bevor ich zum (leider) letzten Titel des Albums „Beyond or through“ komme. Am Anfang hört man wieder Syth-Klänge ehe die erregten Gitarren einsetzen und ein kleiner Chor zum Einsatz kommt. Ein sehr gutes, kurzes Outro.

Bei diesem Album passt fast alles. Auch Leute die mit experimentellen Sachen eher nichts anfangen können, darf ich hiermit beruhigen. Das Ganze passt so super zusammen, dass man sagen darf, dass es ein Meisterwerk geworden ist. Die vielen epischen Einflüsse werten die Songs noch mal um ein großes Stück auf. Für mich ist „The Great Maddening“ ein Pflichtkauf! Ich hoffe das LE GRAND GUIGNOL an dieses Werk anknüpfen und uns mit noch vielen Alben erfreuen.
Alexander Proissl


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