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"The Great Maddening" - CD



"Imperium Grotesque" - CD

MUSIC SCAN

Ein durchaus interessanter Bandname, den sich da Le GRAND GUIGNOL aus dem auf der internationalen Landkarte des Metal eher wenig auffälligen Luxemburg ausgesucht haben. Konsequent natürlich die Verwendung der französischen Sprache und wenn man weiß, daß GUIGNOL die Hauptfigur des französischen Puppenspiels ist, somit also dem deutschen "Kasper" entspricht, dann ist ein Schüssel zum Verständnis von "The Great Maddening" gefunden. Streckenweise kann man sich diese Songs schon sehr gut als Untermalung für ein Puppenspiel vorstellen. Träumerische Sequenzen wechseln hier im stetigen Fluß mit schwer todesmetallischen Passagen, folkloristischen Einflüssen, ProgMetal und schierem musikalischem Wahnsinn, der in seiner Oppulenz schon einer Achterbahnfahrt gleicht. Ständig passieren Dinge, kurze Geräusch- und Erzählpassagen geben dem ganzen mitunter Hörspielcharakter. In den Momenten, wo Gitarre und Keyboards sich in etwa die Waage halten, der symphonisch angehauchte BlackMetal die Überhand gewinnt, fühlt man sich an Dimmu Borgir und auch an Arcturus erinnert, was in diesem Zusammenhang sicherlich ein Kompliment sein sollte. Was von Seiten des Labels noch als "kurzweiliges Album voller Überraschungen" angepriesen wird, kann man sicherlich so sehen. Ich würde aber genau an diesem Punkt eine kleine Kritik ansetzen. Denn anstatt jeden Song mit einer Million Ideen vollzupfropfen (das würde bei mancher Band für zwanzig Alben reichen), hätte man doch vielleicht hier und da verzichten sollen. Das würde den Songs mehr Homogenität verleihen, denn so mitunter chaotisch, fällt es mir als Hörer nicht allzu leicht, mir einen einzigen Song zu merken. Trotzdem, Le GRAND GUIGNOL haben hier ein Album abgeliefert, das an Ideenreichtum und Stimmung wohl seinesgleichen suchen dürfte.

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